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Als vor einiger Zeit in Angedenken an Whitney Houston der Film „Bodyguard“ im TV lief, schwadronierte ein Kollege, der sich der Gnade der späteren Geburt erfreuen kann, minutenlang über einen Kevin Costner, dem die Anzughosen knapp unter Brust saßen. Vehement bestritt ich, dass diese Hosenform Anfang der 90er normal gewesen wäre. Aber: Recht hatte er! Langsam und dennoch viel schneller als mir lieb war, kam die Erinnerung wieder. Die Anzughosen von damals könnte man heute schon als Überbauch-Hosen tragen. Und dennoch: Damals galten sie als stilvoll und elegant!

Vielleicht liegt es ja an diesen modistischen Auswüchsen, dass er fast schon als abgeschrieben galt – der Anzug. In vielen Branchen zog der Casual-Style nicht nur am „Friday“ ein und über die wenigen verbliebenen Anzugträger wurde gewitzelt. Gut, über den einen oder anderen Auszubildenden im Bankgewerbe witzelt man auch heute noch – zu oft müssen Anzug und Träger erst zu einander finden.

Ich bin froh, dass der Anzug heute wieder – oder immer noch – aus der Herrenmode nicht wegzudenken ist. Haben Polo-Shirt, Sport-Sakko und „Büro-Jeans“ ihm auch im privaten Bereich teilweise den Rang abgelaufen, in der Geschäftswelt ist er immer noch das Mittel der Wahl, will man Kompetenz durch Stil ausdrücken. Vorbei sind aber die Zeiten, als nur hochgeschlossener Kragen mit Langbinder bzw. Fliege zum Anzug akzeptiert wurde.

So geht der moderne Geschäftsmann eher leger, verzichtet auf die Krawatte und kombiniert auch gerne mal statt eines Hemdes einen feinen Strickpullover zum Anzug. Bei wem Wert auf konventionelle Geschäftskleidung gelegt wird, der kommt um Hemd und Krawatte wohl nicht herum. Das Augenmerk kann sich dann aber aufs Detail richten: Glanz zum Beispiel findet Eingang in die Anzug-Mode und macht in den klassischen Farben Blau, Grau und Schwarz einiges her. Wichtig ist die moderne und zeitgemäße Optik des Anzugs. Eine schlanke Silhouette mit etwas kürzerem 2-Knopf-Sakko und schmalem Bein entspricht dem aktuellen Zeitgeist und drückt das stete Streben nach Dynamik und Fitness aus.

Sicher wird man in 20 Jahren auch an der aktuellen Anzug-Mode vieles kritisieren können. Schätzungsweise sogar die Punkte, die wir heute als modern und zeitgemäß empfinden. Die Details also, die unser derzeitiges Streben nach einem dynamischen, gesunden und fittem Erscheinungsbild versinnbildlichen.

Mag dem Anzugträger von heute schon in naher Zukunft diese Selbstverliebtheit vorgehalten werden, ich setze mich diesem Vorwurf gerne aus – solange ich keine Hosen tragen muss, die unter den Achseln kneifen könnten!

Kategorie: Allgemein

1 Kommentar vorhanden.

  1. Sascha sagt:

    Anzüge sind doch im Grunde Klasse, vor allem meinen ja viele, das Anzugträger immer alle gleich asusehen. Das ist aber meiner Meinung nach eine grobe Fehleinschätzung, denn Anzüge gibt es in jeglichen Variationen und im Grunde auch für jeden Stil.
    Daher ist mein Fazit: Mind. 2 Anzüge im Schrank sind Pflicht ;)